Als Teenager hat sich Martin Konorza (Jahrgang 1986) mal durch die halbe Champagnerwelt getrunken, mal diesen, mal jenen probiert. Der teure Schaumwein, hatte er gelernt, sei "der Wein der Könige". Doch so royal war das Erlebnis dann noch nicht: "Ich war von allen Marken enttäuscht."

Das, fand er, müsste doch besser gehen. Er häufte Wissen an, über Trauben, Lese, Düngung. Zunächst war es ein Hobby, während des BWL-Studiums folgte der Entschluss, Champagner zu seinem Beruf zu machen. Eine mutige Entscheidung für einen Jungspund aus München, denn das traditionsreiche Gewerbe wird dominiert von französischen Multis wie LVMH. Zumal, skurril genug, Konorza ein Ururenkel der schwäbischen Brauereilegende Paul Dinkelacker ist. Aber Bier hat ihn nun mal nicht interessiert.

Mit Konorza, das wusste er, war namenskundlich kein Champagner-Staat zu machen. Wie gut, dass er sich seiner Vorfahren väterlicherseits erinnerte, der normannischen Familie de Watère (deutsch: vom Wasser), urkundlich zum ersten Mal erwähnt anno 1086 – viel mehr Tradition geht kaum. 925 Jahre später gründete er die De Watère GmbH in München. Angebaut, abgefüllt und verkorkt wird der Schaumwein, glasklar, in der Champagne, auf im Vallée de la Marne.